Aus der Presse


Die Prager Romanze

In deutsch – tschechischer Koproduktion

 

Oskar Siebert lebt in Regensburg, Deutschland und ist oft ein Gast auf unseren zahlreichen  Wettbewerben und Festivals. Als begeisterter Filmemacher fährt er dort hin wo Film – und Video Veranstaltungen mit internationaler Beteiligung sind. Er hat schon viele Filmpreise erhalten und das nicht nur in Rychnov nad Kneznou, sondern auch in Vysokov und Kromeriz.

Seine Tschechischen Sprachkenntnisse bringen ihn nicht nur dem Veranstalter nähr sondern auch zwischen unsere  Filmautoren. Er versteht unsere Verhältnisse und darum wurde er oft nicht als ausländischer Autor wahrgenommen. Auf seinen Reisen durch unsere Republik nimmt er auch seine Familienangehörige mit, damit auch sie besser unsere Mentalität kennenlernen. Damit er seine wahre Freundschaft mit den tschechischen Filmemachern beweist, ist er neben seiner Mitgliedschaft in der BDFA auch Mitglied des Tschechischen Verband für Film und Video.

 

Darum  ist es nicht bebwunderlich, dass er bei seinem Denken eine Idee hat, in der Zusammenarbeit mit unseren jungen Leuten einen Spielfilm zu drehen, der eine freundschaftliche Verbindung beider Nationen darstellt. Nach seinen Erzählungen hat es drei Jahre gedauert, bis das Grundteam mit den Dreharbeiten anfangen konnte. Als er seine Anounce in der Zeitschrift „CAS VIDEA“ veröffentlichte, haben sich viele Interessenten gemeldet, die aber wissen wollte, ob er in DM oder tschechischen Kronen zahlen würde. Erst Jan Lengyel von Pegasfilm ( eigener Filmklub) hat sich mit Interesse die Geschichte durchgelesen, die als Grundlage für das Drehbuch gilt, und in die Koproduktion sofort eingestiegen.Endlich lassen wir Herrn Oskar Siebert selbst weiter erzählen:

 

Das erste Casting hat in Regensburg stattgefunden. Wir haben die Darstellerin  für die Hauptrolle und die Filmeltern gesucht. Aus 19 Bewerberinnen hat sich unser Auswahlgremium für die 19 jährige Sandra Lehmann aus Friedberg bei Augsburg entschieden. Sandra studiert an der Schauspielschule in München. Bei der Suche nach den Darstellern für die Eltern war das für uns sehr schwierig, diesmal mussten die Eltern zu der Tochter passen. Aus mehr als  25 Bewerbern und Bewerberinnen haben wir uns für Petra Obermeier und Reinhold Wittke entschieden. Ich muss zugeben, dass beide Darsteller bisher keine Schauspielerfahrungen besaßen.

 

Das nächste Casting für die Besetzung der Hauptrolle des tschechischen Jungen Petr,  hat Jan Lengyel in Prager Filmatelier Barrandow organisiert. Aus mehr als 30 jungen Männern hat uns, am meisten Martin Pazdera, Student des Schauspiel -  Konservatorium aus Prag, überzeugt. Die Nebenrollen haben wir dann mit Roman Volnik und Tomas Vokroj besetzt.Also, Schauspieler hatten wir schon und  das technische Team hat Jan Lengyel  besorgt. Die Deutsche Produktionsleitung hat Daniela Siebert übernommen, die auch am Drehbuch mitgearbeitet hat,  Honza Lengyel, wie wir ihn alle genannt haben, musste mit überdimensionalen Schwierigkeiten kämpfen, bis er alle notwendigen Drehgenehmigungen für die Dreharbeiten besorgt hat. Wie es sich gezeigt hat, waren auch große Probleme die Feuerwehr zu besorgen, die für uns Regen unter der Karlsbrücke nachstellen konnte. Die freiwillige Feuerwehr aus Zdiby bei Prag, hat aber diese Aufgabe übernommen. Am 6. September 2001 war der Stichtag für unsere internationale Zusammenarbeit und der erste Drehtag. Honza Lengyel, Martin Pazdera, Kristynka Fabianova und Karel Koci haben uns schon am ersten Drehort vor der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland, erwartet. Kurze Teambesprechung,  Kamera in Position und Tonprobe. Die ersten Takes´ wurden vorbereitet. Dann haben wir fast bis Dämmerung gedreht. Natürlich bei vollem Verkehr, den wir nicht anhalten dürften. Wir waren gezwungen einzelne Sequenzen sehr oft zu  wiederholen, weil immer wieder jemand in das Bild gelaufen ist.

 


Am nächsten Tag sind wir mit unseren Filmteam Richtung Petrin und Hradcin umgezogen.

 

Dann hatten wir aber Pech. Am 11. September wurden die  terroristischen Anschläge  auf das World Trade Center in New York und Pentagon geführt. Gleich am nächsten Tag war die Strasse zu der Deutschen und Amerikanischen Botschaft gesperrt und die Filmaufnahmen verboten. Nach zwei Wochen sind  wir mit allen Darstellern und mit einem gemieteten Wohnmobil zu den Filmaufnahmen am tschechischen Grenzübergang Rozvadov losgefahren.  Die Zollbeamten haben uns die Drehgenehmigung  verweigert, und so hat Honza Lengyel sein Handy heiß gemacht. Er selbst musste die Uniform des Grenzpolizisten anziehen und in die Rolle des strengen Beamten schlüpfen.

 

Oskar Siebert erzählt weiter, wie schwierig dann die letzten Aufnahmen waren, und wie oft sie dann noch nachdrehen musste. Er erzählt wie alle bei der Prager Schriftstellerin Marie Rivai gewohnt haben, und wie sich ihr Ehemann um das Wohl des ganzen Filmteams gekümmert hat. Es musste alles sehr anspruchsvoll sein, wenn man 13 Drehtage benötigt. Siebert musste im November und heuer im März ein Paar Sequenzen in Prag nochmals drehen.

 

Über das, was als Schnellarbeit nennt, hat Oskar Siebert gesagt:

„Als der erste grobe Schnitt fertig wurde, habe ich den Erstschnitt an unseren Filmmusikkomponisten  Pavel Hokr aus Cernosic bei Prag überreicht. Für Pavel war das die erste Filmmusik die er komponierte und ich, als Regisseur, habe ihm so viele Forderungen gestellt. Trotz allen Anstrengungen, hat Pavel eine perfekte Arbeit geleistet. Zusammen mit Sigi Schmitzer und Georg Treffer, die wie richtige Künstler bei der Bearbeitung mit der KRON waren, sind wir bis zu dem Titel vorgedrungen. Wie bei jeder Filmaufnahme in Exterier, haben wir große Probleme mit dem Ton gehabt. Durch die Nebengeräusche waren die Dialoge gestört. Also, keine Hilfe, wir mussten den Dialog synchronisieren. Sandra Lehmann und Martin Pazdera sind nach Regensburg gereist und wir haben unser Wohnzimmer in ein Synchronstudio umgewandelt. Die stundenlange Arbeit hat sich gelohnt. Honzik Lengyel wurde nicht nur Produzent und Darsteller, sondern auch  Tonmischer, Bildbearbeiter und anschließend hat er die Untertitel in Deutsch, Tschechisch und Englisch ins Bild gesetzt. Bei dem letzten gemeinsamen Termin in Pisek haben wir den Film fertiggestellt.

 

 Aus 6 Stunden Aufnahmematerial haben wir einen 17 – Minütigen Kurzspielfilm gemacht. Ein Film, der nicht nur, die erste nichtprofessionelle deutsch – tschechische Filmkoproduktion wurde, sondern ein Kurzspielfilm der eine Freundschaft zwischen jungen Filmemachern und Schauspielern aus Deutschland und der Tschechischen Republik vertieft. Ein Kurzspielfilm der über eine Freundschaft und vielleicht auch über eine kurze Liebe erzählt, eine Begegnung ohne jede sprachliche, nationale, soziale, oder religiöse Vorurteile. Eine Geschichte über junge Leute die, die Zukunft des gemeinsamen Europas sind.“

 

Das interessante Erzählen hat aber sein Ende, welche für manche von uns überraschend ist. Es war unbestrittene Anerkennung für alle Filmemacher, die durch die erfolgreiche  Premiere ausgesprochen wurde. Die Premiere wurde für den 19.April festgelegt und der Film hat seinen Titel erhalten: „Die Prager Romanze und wurde den Zuschauern in dem Saal der Regensburger VHS (der Abendakademie) vorgestellt. Mehr als 200 Zuschauer und auch Stadt – und Kulturvertreter waren bei der Premiere anwesend.

Ziemlich berührt erinnert sich Herr Siebert an diese Augenblicke:

„ Neben manchen Persönlichkeiten aus der politischen und kulturellen Verwaltung der Stadt ist der Oberbürgermeister der Stadt Regensburg, Herr Hans Schaidinger und der Leiter des Kulturamtes Herr Reinhard Seidl persönlich gekommen. Unser internationales Filmteam hat beschlossen Herrn Oberbürgermeister und dem Pressesprecher  BMW Dr. Ebneth die goldene Statue des OSCARs zu überreichen. Im Programm hat Philippe Matic eigene komponierte französische Chansons vorgetragen. Frau Jitka Voigt hat ihre Gedichte in der Tschechischen und deutschen Sprache vorgelesen. Danach wurde der Kurzspielfilm gezeigt. Die Zuschauer haben sehr spontan, auf jeden Gag und emotionale Szenen, reagiert. Nach der Projektion haben wir das ganze internationale Filmteam vorgestellt, das mit einem großen Beifall belohnt wurde. Alle Mädchen haben Blumensträuße erhalten. Den ganzen Abend hat, mit einer professionellen Überlegenheit, Daniela Siebert moderiert. Und wie sind die Kritiken ausgefallen? Das konnte man am nächsten Tag in der Zeitung lesen.“

 

            Was soll ich zu den Erzählungen von Herrn Siebert noch sagen? Jetzt fehlt uns noch, dass „ Die Prager Romanze“ auch unsere Zuschauer bald sehen dürfen. Die Gelegenheiten dieser Film zu sehen, werden die Zuschauer, auf zahlreichen Wettbewerben und Festivals haben. Wie wir Oskar Siebert kennen, brauchen wir auf diese Gelegenheit nicht lange warten.

 

Nach den Schriftunterlagen von Oskar Siebert bearbeitet von Emil Prazan